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Heather Nova live in Köln

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An den Gig von Heather Nova kann ich  mich auch noch sehr, sehr gut erinnern. Und das hängt nicht unbedingt damit zusammen, dass ich von der Qualität der Performance unglaublich begeistert bin. Tatsächlich habe ich von Heather Nova gar nicht so viel mitbekommen. Und über den langweiligen Support Act Lisa Who schreibe ich mal lieber auch nichts.

Nein, der Abend blieb mir deswegen in Erinnerung, weil mich die Security nach dem vierten oder fünften Song rausbittete, um mir draußen etwas mitzuteilen. Aber was war passiert?

Nun, ich machte wie immer meine Fotos, denn für genau diesen Zweck stand ich auf der Gästeliste mit Fotopass. Das kleine, aber feine Gloria in Köln war sehr gut gefüllt, vielleicht sogar ausverkauft. Und es gab keinen Fotograben, und das bedeutete für mich: Ich musste mich nach vorne durchkämpfen und versuchen, von dem ergatterten Platz halbwegs ordentliche Fotos zu schießen. Allerdings gab es hier keine Einschränkung für die Fotografen. Es durfte die ganze Show über fotografiert werden. Na immerhin!

Mit den ersten Takten von Heather Nova und ihrer Band nahm also auch ich meine Arbeit auf und fotografierte erst einmal Heather Nova und ihre Gitarristin Berit Fridahl, denn die beiden Damen konnte ich wunderbar von meinem Platz aus ablichten, standen sie doch direkt vor mir. Nach zwei Songs wechselte ich schließlich auf das längere Telezoom-Objektiv (70-200mm Brennweite), um den Drummer hinter Heather Nova und ihren Bassisten ebenfalls abzulichten. Der stand nun halt auf der anderen Seite der Bühne und aufgrund des Gedränges im Gloria konnte ich nicht so einfach rüber, ohne den Unmut der Fans in den ersten Reihen zu risikieren.

So schoss ich halt den dritten Song über Fotos mit eben diesem Equipment. Was übrigens mein Standard-Equipment bei Konzerten ist. Nach dem dritten Song sprach mich auf einmal Heather Nova an bzw. sie sprach über mich einen Satz wie: „Wow, look. There’s this guy with such a long lens here in the first row.“ Und wenig später: „I wonder what you’re shooting with such a long lens.“ Die Chance, mit ihr in den Dialog zu kommen, gab sie mir allerdings nicht. Nein, sie fuhr mit dem nächsten Song fort. Und ich fotografierte weiter.

Nach diesem Song aber tippte mir plötzlich jemand von hinten auf die Schulter. Es war die Security, die mir das deutliche Zeichen gab, mit ihr ins Foyer des Kölner Glorias zu kommen. Ich folgte also dem Mitarbeiter der Security, der sich mit Taschenlampe und klarem Auftreten den Weg zurück durch die Menge frei machte. Erstmal im Foyer angekommen kamen wir schließlich ins Gespräch und ich fragte, was denn bitte los sei.

Der nette Mitarbeiter erklärte mir, dass jemand von der Produktion namens „Angel“ der Security die Anweisung gab, mich mit dem langen Objektiv nach hinten zu beordern, um mir schließlich zu verbieten, Fotos mit diesem Objektiv zu schießen. Zumindest nicht aus den ersten Reihen. Von hinten dürfte ich gerne mit dem Objektiv weiter fotografieren, aber nicht von vorne.

Uff. Ich war baff. So etwas hatte ich schließlich noch nicht erlebt. Und der Grund war schlichtweg albern, denn so wirklich lang ist die Linse nun wirklich nicht. Sie allerdings auffällig, weil sie halt hellgrau ist. Der neben mir ebenfalls aktive Fotograf hatte die gleiche Brennweite drauf, nur ist sein Objektiv schwarz und damit weniger auffällig. Er durfte vorne weiter fotografiren.

Und auch klar ist: So etwas hätte Heather Nova und ihr Team auch einfach am Eingang über einen Fotovertrag händeln können. Alternativ hätte ich sie auch alle Fotos zur Freigabe vorgelegt bekommen können. Es gibt ja nun durchaus probate Mittel, dafür zu sorgen, dass nur vorteilhafte Fotos an die Öffentlichkeit gehen. Herrjeh, hätte ich gewusst, dass die mittlerweile 52-jährige Heather Nova Angst hat, ich könnten Falten in ihrem hübschen Gesicht aufdecken, dann hätte ich hier gerne Rücksicht drauf genommen.

Naja, meinen Konzertabend habe ich nach diesem Erlebnis beendet und bin dann mal wieder nach Hause gefahren.

Update:
Ich habe Heather Nova auf Facebook zu diesem Vorfall angeschrieben und sie hat sich immerhin zu einem „So sorry this happened!“ hinreißen lassen.

Die wenigen Fotos finden sich im Konzertbericht, der sich hier finden lässt.

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